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18. 05. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
von Elke Lütke-Entrup, Beijing
Michael Bergbauer (38) führt das, was man klassischerweise als "Mischehe" bezeichnet. Der ge-bürtige Bayer ist seit acht Jahren mit einer Chinesin verheiratet und lebt mit ihr und der gemein-samen Tochter Selina in Beijing.
Michael (links) und seine chinesische Frau Dandan |
Das erste Mal traf er Dandan im Jahr 2003 im Studentenheim in Regensburg. Er studierte Informa-tik, sie Volkswirtschaftslehre. "Klar war da eine gewisse Neugier", sagt Michael. Aber es war ein-fach auch gro?e Sympathie von Anfang an.
Es wurde sehr schnell ernst. Ein Jahr sp?ter flog Michael das erste Mal mit Dandan in ihre Heimat Xi‘an, in die durch ihre Terrakotta-Krieger bekannt gewordene Stadt. Dabei ahnte er nicht, dass der Besuch der Familie in China einer Verlobung gleich kommt. "Sie hat mir vorher nicht gesagt, was das bedeutet, aber es ist mir unterwegs bewusst geworden", sagt er. In Xi‘an stellte ihm seine Frau die ganze Verwandtschaft vor und pr?sentierte ihn als "Freund und zukünftigen Ehemann". Er hatte nichts dagegen. Seine Eltern standen ihrer neuen Schwiegertochter von Anfang an offen gegenüber, ebenso wie die Schwiegereltern ihm. "Die sind richtig international eingestellt", sagt er.
Fünf Jahre sp?ter, zur Geburt von Selina reiste der Schwiegervater nach München und campte drei Monate lang im Wohnzimmer der 80 Quadratmeter gro?en Wohnung. Die Schwiegermutter war noch in Xi‘an berufst?tig und konnte deshalb nur für sechs Wochen bleiben. "In der chinesischen Kultur h?lt man sich sehr stark an Traditionen", sagt Michael. "Es ist in China ganz normal, dass zur Geburt Oma und Opa, oder zumindest einer von beiden bei den frisch gebackenen Eltern einzieht, um sie zu unterstützen." Dass sich ein Paar ein halbes Jahr lang nicht sieht, sei in China ebenfalls nichts Ungew?hnliches und habe nichts mit einer Trennung oder einer Krise zu tun. Man gehe eben seinen Verpflichtungen nach und dazu z?hle die Unterstützung der Kinder.
Quelle: mjmf.cn
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