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31. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Qualit?tssicherung

"Die Stadt hat sich gewaltig ver?ndert" Exklusiv

Schlagw?rter: Shenzhen Qualit?tssicherung Herausforderungen Maschinenbau

Dass Müller einmal sein halbes Leben im Reich der Mitte verbringen würde, war nicht geplant. Seinen Lauf nahm das Schicksal bereits in den 1970er Jahren, als der junge Maschinenbau-Student die Gelegenheit hatte, eine dreiw?chige Studienreise nach Korea zu unternehmen. "Die Reise hat mich tief beeindruckt. Ich wollte danach unbedingt in Südkorea arbeiten." Aus dem Traum wurde nichts. Stattdessen fand Müller einen Betrieb, der in Hongkong elektrische Ger?te herstellte. "Das schien mir nahe genug. Also sagte ich zu."

Aus Kostengründen begann diese Firma ab Ende der 1980er Jahre die Produktion auf das billigere Festland zu verlegen. 1992 war dieser Prozess abgeschlossen und Müller zog von der ehemaligen britischen Kolonie aufs chinesische Festland: Zuerst nach Shenzhen und anschlie?end ein paar Jahre nach Nanjing, wo er eine Fabrik leitete.

2001 hat sich Müller mit einer eigenen Firma selbst?ndig gemacht, die inzwischen bereits zehn Angestellte hat. "Wir betreuen für europ?ische Firmen die chinesischen Lieferanten. Für kleine und mittelst?ndische Betriebe, die sich keine Au?enstelle in China leisten wollen oder k?nnen, übernehmen wir die Qualit?tskontrolle und den Kontakt mit den Produzenten", erkl?rt Müller. Was als Qualit?tssicherung begann, wandelte sich im Verlaufe der Zeit immer in mehr eine Art kulturelle übersetzung. "Ich habe h?ufig erlebt, dass Chinesen nicht nachfragen, wenn etwas unklar ist", erl?utert Müller. Schlie?lich wolle keiner das Gesicht verlieren. "Die europ?ischen Unternehmer glauben dann, dass alles klar ist. Doch am Schluss ist das Resultat überhaupt nicht befriedigend." Dies k?nne man nicht nur den chinesischen Produzenten anlasten. "Die Verantwortlichen in Europa sind oft etwas betriebsblind. Sie haben es schwer, sich in Leute zu versetzen, die mit einem Prozess noch nicht so vertraut sind."

Müller hat einen reichen Fundus an solchen Beispielen: "Eine Firma stellte eine junge Frau ein, die gerade die Sprachuniversit?t absolviert hatte, damit diese die geforderten Spezifikationen übersetzt. Da ihr aber der technische Hintergrund fehlte, war es nicht sehr erstaunlich, dass die übersetzung einfach eine willkürliche Aneinanderreihung von Worten wurde. Das Produkt fiel entsprechen aus." Müller sieht seine Aufgabe daher vor allem darin, Probleme zu erkennen, bevor sie überhaupt entstehen.

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Quelle: mjmf.cn

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