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28. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Gewehre und Panzerabwehrraketen hat die Bundeswehr den Kurden im Nordirak schon für ihren Kampf gegen den IS geliefert. Die Verteidigungsministerin schlie?t in der Kurden-Metropole Erbil weitere Hilfe nicht aus. Um was es gehen k?nnte, bleibt offen.
Erbil (dpa) - Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen prüft weitere Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak für ihren Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). "Wir haben einen gemeinsamen Feind, und deswegen ist es so wichtig, dass wir geschlossen mit aller Kraft gegen diesen gemeinsamen Feind vorgehen", sagte die Christdemokratin am Dienstag nach einem Gespr?ch mit Kurden-Pr?sident Massud Barsani in Erbil. Die Wünsche der kurdischen Peschmerga-Armee werde sie mit nach Berlin nehmen und mit ihren Kabinettskollegen besprechen.
Die Bundeswehr hat bereits 1800 Tonnen Waffen und Ausrüstung an die Kurden geliefert, darunter 20 000 Gewehre und 1000 Panzerabwehrraketen. In den n?chsten Tagen sollen 3000 Schutzanzüge für atomare, biologische und chemische Waffen, 2000 Schutzmasken, Funkger?te und Sanit?tsmaterial hinzukommen. Darüber hinaus wünschen sich die Peschmerga aber auch weitere Waffen. Barsani ?u?erte sich ?ffentlich aber nicht dazu.
Vor allem die Panzerabwehrraketen vom Typ "Milan" sind für die Kurden wichtig, weil damit rollende Bomben - mit Sprengstoff beladene Lastwagen - zerst?rt werden k?nnen. Aber auch die Sturmgewehre G36 und G3 sind gefragt. Viele der 150 000 Peschmerga-K?mpfer sind noch mit Kalaschnikow-Gewehren aus Sowjetzeiten ausgerüstet.
Von der Leyen besuchte in Erbil auch das Ausbildungscamp, in dem 95 deutsche Soldaten zusammen mit Verbündeten aus sieben L?ndern kurdische Soldaten ausbilden. 4700 K?mpfer haben das Training bereits durchlaufen.
Von der Leyen rief zur Geschlossenheit im Kampf gegen den IS auf. Sowohl die internationale Koalition als auch die verschiedenen Gruppierungen, die im Irak am Boden gegen den IS k?mpfen, müssten zusammenstehen. Nur so sei die Terrororganisation zu bezwingen. "Es wird noch ein langer, schwerer Kampf werden", sagte die Ministerin.
Auch die Bek?mpfung der Fluchtursachen war Thema bei der Reise. Barsani bedankte sich bei von der Leyen, "dass Deutschland die Flüchtlinge mit offenem Herzen empfangen hat". Die Ministerin betonte, es sei ein gemeinsames Interesse, den Menschen Perspektiven im eigenen Land zu geben. Sie versprach l?ngerfristig auch Hilfe beim Wiederaufbau der Kriegsgebiete im Irak. Konkret nannte sie das R?umen von Minen und die Wiederherstellung von Infrastruktur.
Quelle: dpa
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