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28. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Unter dem Strich bekommt der deutsche Autobauer Volkswagen den Abgas-Skandal bisher nicht in seinem Europa-Gesch?ft zu spüren. Der Aufwand für die technische L?sung ist aber enorm.
Wolfsburg (dpa) - Trotz Abgas-Aff?re spürt der deutsche Volkswagen-Konzern in Europa auch beim Bestelleingang noch keine Auswirkungen des Skandals. In Deutschland wachse seit dem Bekanntwerden der Manipulationen vor rund einem Monat sogar die Zahl der Bestellungen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Konzernvertriebs. Jedoch sei das Bild europaweit uneinheitlich. So seien die Diesel-Bestellungen in Gro?britannien abgesackt, was VW als direkte Folge der Aff?re wertet.
Unter dem Strich schlage der Skandal aber bislang nicht aufs Gesch?ft durch. Bisher war das nur für die Kennziffer Absatz bekannt - also für die Kette hinter den Bestellungen. Hierzulande vergehen zumindest bei den privaten Autok?ufen Wochen oder Monate zwischen dem Bestellen per Auftragseingang und dem Ausliefern, also dem eigentlichen Absatz.
Vergangene Woche hatten Konzernchef Matthias Müller, VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) und Konzernbetriebsrat Bernd Osterloh nach einem Besuch im VW-Werk in Wolfsburg von einem stabilen Absatz berichtet. Zum Frühindikator der Order in den Auftragsbüchern sagten sie aber nichts. Am Trend der Verk?ufe h?ngt bei den Wolfsburgern die Produktion - und damit stehen und fallen schlie?lich Arbeitspl?tze.
Teuer wird die Aufarbeitung für VW aber in jedem Fall, nicht zuletzt wegen der umfangreichen Nacharbeiten an den betroffenen Fahrzeugen. VW muss für die Nachbesserung der manipulierten Dieselfahrzeuge bis zu 10 000 verschiedene L?sungen ausarbeiten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen erfuhr.
Demnach ergibt sich die enorme Anzahl der Tausenden individuellen L?sungen aus der Zahl der betroffenen Motorvarianten. Sie unterscheiden sich nicht nur beim Hubraum (2,0 sowie 1,6 und 1,2 Liter), sondern etwa in der Auslegung auf Getriebe (Automatik, 5- oder 6-Gang), unterschiedliche Marken (etwa Volkswagen-Pkw, Seat, Skoda oder Audi), Modelljahre oder M?rkte weltweit.
So liege die Ver?stelung der Variantenzahl unter den insgesamt elf Millionen betroffenen Dieseln zum Beispiel auch daran, dass teilweise für einige M?rkte spezielle Anpassungen der Leistung erfolgen, um mit den Motoren den ?rtlichen Gegebenheiten der Besteuerung Rechnung zu tragen - etwa bei PS-Obergrenzen. Der Konzern hatte Mitte Oktober erkl?rt, ?mit Hochdruck? an den technischen L?sungen zu arbeiten. Ab Januar 2016 soll laut Plan mit den Nachbesserungen begonnen werden.
Dabei geht es um Softwarel?sungen, aber teils auch um neue Bauteile. "Alle Ma?nahmen werden zun?chst den zust?ndigen Beh?rden vorgestellt", erkl?rte VW. "Danach werden die Halter dieser Fahrzeuge von Volkswagen in den n?chsten Wochen und Monaten darüber informiert." Bei den betroffenen Dieseln mit 1,6 Liter Hubraum ist absehbar, dass neben den Anpassungen der Software auch neue Bauteile hermüssen. Daher beginnt ihr Rückruf frühestens im Herbst 2016.
Quelle: dpa
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