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28. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Tausende Anh?nger der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung machen das ostdeutsche Bundesland Sachsen zu einer Hochburg der Proteste gegen die Asylpolitik. Wenn das Land am Dienstag die Konstituierung seines Landtages vor 25 Jahren feiert, wird auch darüber zu reden sein.
Dresden (dpa) - Sachsen bleibt angesichts neuer Proteste gegen Flüchtlinge und die deutsche Asylpolitik in den Schlagzeilen. Am Montagabend versammelten sich in Dresden, Leipzig und Chemnitz erneut Tausende Menschen auf Kundgebungen der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung.
Nach Sch?tzungen der Studentengruppe "Durchgez?hlt" marschierten allein in Dresden zwischen 10 000 und 12 000 Anh?nger von Pegida auf und damit einige Tausend weniger als vor einer Woche beim ersten Jahrestag der Bewegung. Bis zu 1300 Gegendemonstranten protestierten gegen die selbst ernannten "Patriotischen Europ?er gegen die Islamisierung des Abendlandes".
Laut Polizei, die seit l?ngerem keine Teilnehmerzahlen zu den Demonstrationen mehr bekanntgibt, blieb es im Unterschied zur vergangenen Woche in Dresden ruhig. Unklar war zun?chst, ob drei brennende Autos ein paar hundert Meter vom Pegida-Versammlungsort auf dem Theaterplatz mit dem Geschehen in Verbindung stehen.
In Chemnitz versammelten sich wenige Hundert Anh?nger des Pegida-Ablegers Cegida und etwa 120 Gegendemonstranten friedlich. In Leipzig dagegen kam es am Rande der Legida-Kundgebung zu Gewalt. Laut Polizei wurden vier Legida-Anh?nger von Vermummten angegriffen, zwei Personen aus dem Legida-Lager erlitten Verletzungen.
Vor einer Woche waren in Dresden zum ersten Jahrestag von Pegida bis zu 20 000 Anh?nger auf die Stra?e gegangen. Ihnen stand eine etwa gleichgro?e Menge an Gegendemonstranten gegenüber. Am Rande kam es zu Ausschreitungen. Der deutsch-türkische Autor Akif Pirin?ci sorgte mit einer Hetz-Rede für einen Eklat.
Die anhaltenden Proteste gegen Flüchtlinge in Sachsen dürften auch bei einem Festakt zum 25. Jahrestag der Konstituierung des Landtages am Dienstag in Dresden zur Sprache kommen. Dabei will unter anderen Ministerpr?sident Stanislaw Tillich (CDU) das Wort ergreifen.
Wie angespannt die Lage im Freistaat ist, zeigte sich am Sonntagabend auf besonders drastische Weise in Freiberg: Mit einem Gro?einsatz mussten rund 200 Polizisten die Ankunft eines Sonderzugs aus Passau mit mehr als 700 Flüchtlingen absichern.
In Freiberg sollten die Migranten in Busse umsteigen und zu Unterkünften nach Dresden und Leipzig weiterreisen. Etwa 400 Demonstranten versuchten unter anderem mit Sitzblockaden, dies zu verhindern - darunter laut Polizei auch Rechtsorientierte. Drei Polizisten wurden bei den Krawallen leicht verletzt, die Beh?rden sprachen am Montag von "beispiellosen Auseinandersetzungen".
Quelle: dpa
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