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23. 10. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Schw?che in China und VW-Skandal lassen Daimler kalt

Schlagw?rter: Auto Daimler

Den meisten Autobauern treibt die aktuelle Lage in China Sorgenfalten auf die Stirn. Daimler surft weiter auf seiner Erfolgswelle. Weder der schwieriger gewordene Markt im Riesenreich noch der Abgas-Skandal beim Konkurrenten VW k?nnen den Stuttgartern bislang etwas anhaben.

Stuttgart (dpa) - Trotz der schw?cheren Autokonjunktur weltweit h?lt Daimler an seinen Jahreszielen fest. Der Konzern hat zwar seine Erwartungen an den weltweiten Automarkt zurückgenommen - statt eines Plus von zwei Prozent rechnen die Stuttgarter nun wegen der zuletzt deutlichen Abschw?chung des Marktwachstums in China nur noch damit, dass sich der weltweit Pkw-Markt auf Vorjahresniveau bewegt, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte. Bei seinen eigenen Autoverk?ufen erwartet Daimler aber nach wie vor ein deutliches Absatzplus.

"Vor allem in China koppelte sich Daimler von der verhaltenen Marktentwicklung ab", sagte Finanzchef Bodo Uebber in einer Telefonkonferenz. Daimler will auf dem wichtigen Markt nicht nur in diesem Jahr mehr als 300 000 Autos verkaufen. Bis Ende September waren es bereist 277 000 - ein Plus von 27 Prozent. "Im Grundsatz denken wir, dass wir auch 2016 wachsen k?nnen", saget Uebber.

Auch der Mitte September ?ffentlich gewordene Abgas-Skandal bei Volkswagen hat bislang keine Auswirkungen auf das Gesch?ft von Daimler. "Der Absatz l?uft wie geplant in den letzten Wochen", sagte Uebber. Daimler setze weiter auf den Diesel. Die Kosten für m?gliche neue Abgas-Testverfahren, die sich st?rker an realen Bedingungen orientieren, seien bereits in den Entwicklungsbudgets enthalten. Politiker diskutieren derzeit darüber, ob die gegenw?rtigen Messverfahren auf dem Prüfstand noch weiter ver?ndert werden müssen.

Im laufenden Gesch?ft rei?t Daimlers Erfolg nicht ab. Im dritten Quartal verkaufte Daimler weltweit gut eine halbe Million Autos. Daimler macht mehr als die H?lfte seines Gesch?fts mit Autos.

Im dritten Quartal steigerte der Stuttgarter Autobauer seine Ums?tze um 13 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus dem laufenden Gesch?ft stieg um knapp ein Drittel auf 3,7 Milliarden Euro. Unterm Strich nahm der Konzern mit 2,4 Milliarden Euro weniger ein als im Vorjahreszeitraum (2,8 Milliarden Euro). Vor einem Jahr hatte allerdings der Verkauf der Beteiligung am Motorenbauer Rolls Royce Power Systems mit gut einer Milliarde Euro positiv zu Buche geschlagen.

Im Kerngesch?ft mit Autos lag die operative Marge - also der Anteil vom operativen Gewinn am Umsatz - erneut über der Zielmarke von zehn Prozent. Im zweiten Quartal hatte Daimler die selbst gesetzte Messlatte zum ersten Mal seit vier Jahren gerissen und die Rivalen Audi und BMW übertroffen.

Für sein Lkw-Gesch?ft ist der Autokonzern allerdings wegen der Probleme auf dem lateinamerikanischen Markt und in Indonesien vorsichtiger geworden und rechnet nur noch mit einem leichten Absatzplus in diesem Jahr. Zuvor war Daimler von einem deutlichen Plus ausgegangen. Pl?ne zur Streichung von 1500 Jobs in einem brasilianischen Lastwagen-Werk hatten die Stuttgarter nur nach massiven Protesten fallen gelassen.

"Wir sehen momentan keine Indikation, dass dieser Markt nach oben gehen sollte", sagte Uebber. "Umso bemerkenswerter ist das Truck-Ergebnis." Im dritten Quartal stieg der Umsatz in dem gesamten Gesch?ftsfeld trotz der Schw?che im wichtigen lateinamerikanischen Markt um 14 Prozent. Bei der Profitabilit?t übertraf Daimler auch im Truck-Gesch?ft seine eigene Zielmarke.

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Quelle: dpa

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