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mjmf.cn | 17. 06. 2014 |
Kunstfoto von Lao Luo und seiner Frau Gong Linna.
China.org.cn: Gong Linna hat in Deutschland gelebt und an zahlreichen europ?ischen Musikfestivals teilgenommen. Was hat sie damals gesungen? Wie wird die chinesische Musik in Europa akzeptiert?
Lao Luo: Als ich Gong Linna kennen lernte, sang sie sogenannte "Galaabend-Musik", ein Genre in dem alle S?ngerInnen so etwa gleich klingen. Aber ich habe ganz rasch Gong Linnas Potenzial entdeckt, die unglaubliche Wandlungsf?higkeit ihrer Stimme mit unendlich vielen Klangfarben erkannt, und ich half ihr dabei, dies in neue Werke einzubringen. So fingen wir mit der "neuen chinesischen Kunstmusik" an. In Europa liebte das Publikum Gong Linnas Gesang, obwohl es die chinesischen Texte überhaupt nicht verstand.
Es ist allerdings schwer für chinesische Musik, sich auf der westlichen Bühne durchzusetzen. Auf der einen Seite ist das westliche Publikum noch nicht offen für chinesische Musik, denn Europ?er verstehen die chinesische Musik nicht und m?chte sie wohl leider auch nicht verstehen. Auf der anderen Seite fehlt aber auch einfach die entsprechende Musik, die chinesischen S?nger, die eine wirklich globale Musiksprache auf die Bühne bringen. Die typischen chinesischen Galaabend-Musik-S?nger kommen dafür überhaupt nicht in Frage.
China.org.cn: Wie kann man die chinesische Musik auf die westliche Bühne bringen?
Lao Luo: Derzeit gibt es viele Schwierigkeiten, chinesische Volksmusik auf westliche Bühnen zu bringen. Für uns sehe ich als einzigen Weg eine Kooperationen mit bekannten westlichen Gruppen, wobei das Genre kaum eine Rolle spielt. In China arbeiten wir ja auch in allen Bereichen, vom klassischen Konzertsaal bis zur Popbühne. So w?re für uns eine Zusammenarbeit mit einer Rockband genauso denkbar wie mit den Berliner Philharmonikern. Bisher hat uns das Schicksal noch nicht entsprechend zusammen geführt, und so ist derzeit für uns die chinesische Bühne am wichtigsten.
China.org.cn: Was ist Ihr Plan für die n?chste Phase?
Lao Luo: Ich arbeite an einer musikalischen Geschichte, einer Oper/einem Musical, die Genrebezeichnung ist dabei nicht wichtig. Die Hauptfigur ist ein bekannter Charakter aus der chinesischen Geschichtenwelt. In der Komposition werden Elemente aus chinesischer Oper, Pop- und Rockmusik, neuer Kunstmusik und chinesischer Volksmusik verschmelzen. Ich hoffe, das Werk kann n?chstes Jahr seine Uraufführung erleben.
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