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Trotz fruchtbarer Ergebnisse muss das gegenseitige Verstehen gef?rdert werden Exklusiv

26.10.2017

Darüber hinaus richten wir gerade eine internationale akademische Gemeinschaft ein, welche ausl?ndische Studierende auf den Gebieten Studium, Forschung und Alltag vollst?ndig in die Universit?t integriert, so dass diese nicht mehr gesondert behandelt werden. Sie k?nnen bei uns Vortr?ge über Kultur und Gebr?uche ihrer Heimat halten. Sie k?nnen auch an Forschungsprojekten teilnehmen. Das entspricht dem Ziel der SISU, eine Fremdsprachenuniversit?t auf Weltniveau zu errichten, die sich nationales, regionales und globales Wissen auf die Fahnen geschrieben hat. Wenn Muttersprachler an L?nderstudien teilnehmen, bringen sie unterschiedliche Sichtweisen mit. Für unsere Forschungsarbeit ist das von gro?em Nutzen. Solche Beispiele sind in der Praxis keineswegs eine Seltenheit.

 

In den letzten fünf Jahren wurden in der deutsch-chinesischen Bildungskooperation viele Erfolge erzielt. Was denken Sie, welche Probleme die beiden L?nder zukünftig noch zu l?sen haben?

 

Die Kooperation im Bildungssektor müssen wir immer noch zuerst von der Bildung selbst her verstehen. Ich denke, eine dringende Aufgabe ist es, das gegenseitige Verstehen zu f?rdern.

 

Inzwischen sind die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China sehr eng, aber Deutschland hat gegenüber der chinesischen Entwicklung noch einige Vorbehalte, die m?glicherweise auf Missverst?ndnissen und Vorurteilen beruhen. Gerade vor Kurzem hat der deutsche Vizekanzler und Au?enminister Sigmar Gabriel sogar behauptet, China wolle Europa spalten. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Wenn wir spürbare ?Kontaktdefizite“ im Austausch zwischen den L?ndern wahrnehmen, dann muss die Bildung die Aufgabe übernehmen, das gegenseitige Verst?ndnis zu f?rdern.

 

Von deutscher Seite gibt es jetzt viele Austausch-Aktivit?ten, die im Grunde auch gut sind. Wir nehmen daran auch teil, aber man muss darauf achten, ob diese Aktivit?ten zu politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zwecken dienen. Wenn wir einen wirklichen Austausch erreichen wollen, dann muss man das richtig planen, sonst ist der Informationstransfer eine Einbahnstra?e. Wenn es zum Beispiel um die Seidenstra?eninitiative geht, denken einige Deutsche, dass sie für China dazu dient, die überkapazit?t im Inland zu kompensieren und den Weltmarkt zu übernehmen. Solche Missverst?ndnisse sind h?ufig und vielleicht gar nicht b?se gemeint, aber wir brauchen Gegenthesen, um darauf zu reagieren. Da besteht noch ein gewisser Erkl?rungsbedarf.

 

Als P?dagoge hoffe ich, dass wir die Studierenden anleiten k?nnen, das Problem ganzheitlich und mit einem kritischen Geist zu betrachten. Deutschland ist natürlich ein einflussreiches Land, dessen Verwaltung, Kultur und Wirtschaft einzigartig sind, dennoch gibt es an vielen Stellen auch Verbesserungsbedarf. Wir brauchen einen guten Plan, müssen im gemeinsamen Austausch die Dinge hinterfragen und Aussagen auf Basis von Fakten treffen. Nur, wenn wir die Schüler und Studierenden zum gemeinsamen Austausch und ganzheitlicher Erfahrung anleiten, entsteht ein tats?chlicher Nutzen für ihren Entwicklungsprozess. Deshalb glaube ich, einer der Gründe, dass Staatspr?sident Xi seinen Blick auf den Jugendaustausch zwischen beiden L?ndern gerichtet hat, liegt darin, ein wirkliches Verst?ndnis zu f?rdern.

 

Damit kommen wir zum Ende, vielen Dank für das Interview.

 

*Das Interview wurde auf Chinesisch geführt und redaktionell bearbeitet. 

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Quelle: mjmf.cn

Schlagworte: China, Deutschland, Bildung, Kooperation, SISU