Die alte Kulturstadt Suzhou befindet
sich im Süden des Yangtse-Deltas, am Taihu-See, in der Provinz
Jiangsu.
In alter Zeit wurde Suzhou als
Pingjiang und Gusu bezeichnet. Im Jahre 415 v. Chr. machte He Lü,
K?nig des Staates Wu w?hrend der Frühlings- und Herbstperiode
(770-476 v. Chr.), Suzhou zur Hauptstadt. Suzhou hat eine
Geschichte von mehr als 2500 Jahren.
Suzhou wird von alters her die
"Heimat von Fisch und Reis" genannt. Handel und Kultur waren hier
früh entwickelt. Architektur, Kunsthandwerk, sch?ne Künste und
Malerei haben in Suzhou stets eine bedeutende Rolle gespielt.
Besonders nennenswert ist die Gartenbaukunst in Suzhou. In China
sagt man: "Die G?rten in Südchina sind die sch?nsten in ganz China
und die in Suzhou die sch?nsten in Südchina".
Die Gartenbaukunst in Suzhou h?ngt
eng mit der Kultur des Staates Wu w?hrend der Frühlings- und
Herbstperiode zusammen. Den Aufzeichnungen zufolge stammten die
?ltesten privaten G?rten in Suzhou aus der ?stlichen Jin-Dynastie
(317-420). Die Geschichte der Gartenbaukunst von Suzhou erlebte
zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ihre Blüte. Zur Zeit der
Dynastien Ming (1368-1644) und Qing (1644-1911) war Suzhou zum
wirtschaftlich entwickeltsten Gebiet des Landes geworden. Die Zahl
der privaten G?rten betrug mehr als 200.
Heute sind in Suzhou noch mehr als
zehn G?rten gut erhalten. Dazu geh?ren der Zhuozheng-Garten (Garten
des Demütigen Politikers), der Liuyang-Garten (Garten des
Verweilens), der Wangshi-Garten (Garten des Herrn der Netze), die
Huanxiu-Villa, der Quyuan-Garten (Zickzack-Garten), der
Canglanting-Garten (Garten der Dunkelgrünen Wellen) und der
L?wenwald (Shizilin).
Der Zhuozheng-Garten wurde w?hrend
der Ming-Zeit auf dem Gel?nde eines privaten Gartens aus der
?stlichen Jin-Zeit (317-420) angelegt. Er ist der gr??te unter
Suzhous G?rten und zugleich ein Meisterstück der Gartenbaukunst
südlich des Yangtse. Die gesamte Anlage l??t sich in drei Teile
untergliedern. Im Garten sind überall Terassen, Teiche, Hügel,
Brücken und Wandelg?nge zu sehen. Der Liuyuan-Garten wurde in der
Ming-Zeit erbaut und hie? ursprünglich Villa Hanbi. W?hrend der
Qing-Zeit wurde er neu angelegt und erhielt seinen jetzigen Namen.
Die Anlage ist geschickt unterteilt, so da? vier Szenerien --
Mittel-, Ost-, West- und Nordteil entstanden. Im Mittelteil
dominieren Wasser und Hügel, w?hrend im ?stlichen Teil sch?n
gestaltete Wandelg?nge mit H?fen verbunden sind. Im westlichen Teil
sind natürliche und im n?rdlichen Teil idyllische
Landschaftsszenerien angelegt. Die Gipfel Guanyun (von Wolken
gekr?nter Gipfel), Ruiyun und Youyun konzentrieren sich im
?stlichen Teil. Der Wangshi-Garten wurde in der Qing-Zeit auf dem
alten Gel?nde der Hunderttausend-B?nde-Halle (Wanjuan Tang) aus der
Südlichen Song-Zeit (1127-1279) neu angelegt. Er gliedert sich in
einen ?stlichen, einen mittleren und einen westlichen Teil. Auf dem
Gel?nde der Huanxiu-Villa dominieren künstlich angelegte Berge.
Die G?rten Suzhous weisen einen
natürlichen Stil auf, dies nennt man auch "Stadtbergwald". Die
Architekten dieser G?rten konnten sich nicht von den materiellen
Voraussetzungen der kulturellen Stimmung der einfachen St?dte und
D?rfer l?sen. So kam es, da? sie neben den Behausungen stets G?rten
anlegten, die von ihrer Struktur her die Elemente Gebirgswasser,
Blumen und B?ume sowie Geb?ude enthielten. All diesen
architektonischen Kunstwerken war aber ein und dasselbe Prinzip
zugrundegelegt, m?mlich das Streben nach einer Einheit und Harmonie
zwischen Natur und Mensch, der Wunsch nach Versch?nerung und
Vervollkommung. Auch Poesie und Malerei fanden sich in der
Gartenbaukunst widergespiegelt wie auch philosophische Str?mungen,
kulturelles Bewu?tsein und ?sthetisches Empfinden. Man kann demnach
sagen, da? die Gartenbaukunst in Suzhou ein Kleinod einer
allumfassenden Geschichte darstellt, die Kultur und Kunsthandwerk
beinhaltet. Mit Hilfe verschiedener Techniken wird Leere in einem
Garten vorgespiegelt. Kleines erscheint gro?, ein interessanter
künstlerischer Effekt. Dabei erwecken die künstlich angelegten
Hügelgruppen oft den Eindruck, als seien sie natürlich. 1997 wurden
die G?rten in Suzhou in die "Liste der Kulturdenkm?ler der Erde"
(UNESCO-Liste) der Vereinten Nationen aufgenommen.